11
Mär
2025

Foun­der­mo­de Teil 2: Struk­tur / Sys­tem

ChatGPT hat eine Zusam­men­fas­sung von Teil 1 (Foun­der­mo­de vs. Mana­ger­mo­de) in 200 Wör­tern erstellt – es lohnt sich aber, Teil 1 im Ori­gi­nal zu lesen (10 Min.) oder hier zu hören, da wich­ti­ge Details in der Zusam­men­fas­sung feh­len.

Struk­tur / Sys­tem

Als Foun­der kön­nen Sie Stim­men begeg­nen, die mehr „Struk­tur“ for­dern, mehr Ein­hal­ten von Zustän­dig­kei­ten und geord­ne­ter Orga­ni­sa­ti­on. Natür­lich folgt die Struk­tur (Auf­ga­ben­be­rei­che und Füh­rungs­struk­tur) der wach­sen­den Kom­ple­xi­tät der Geschäfts­tä­tig­keit und soll­te bedarfs­ge­mäß aktua­li­siert wer­den.

“Struk­tu­ren” scheint aber auch ein Zau­ber­wort für die Lösung der Ver­un­si­che­rung zu sein, die mit dem VUKA2 der letz­ten Jah­re noch ver­stärkt wur­de. Auch die For­de­rung nach dem Ein­hal­ten von Regeln ist die­ser Tage ein Main­stream, weil das eine Lösung für anstei­gen­de Ver­un­si­che­rung zu sein scheint. Bei den jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen steigt das Sicher­heits­be­dürf­nis sogar: Zuver­sicht ist nicht mehr so selbst­ver­ständ­lich. Wie soll man das bedie­nen, ohne in eine nüch­ter­ne gema­nag­te Orga­ni­sa­ti­on zu glei­ten?

Dahin­ter ver­schwin­det fast, dass Wachs­tum vor allem Sys­te­me braucht. Sys­te­me bestim­men, wie in Struk­tu­ren ver­fah­ren wird, grob: regel­kon­form und for­mell oder situa­tiv ange­passt, fle­xi­bel. In einer klei­nen Struk­tur, die sich im Auf­bau befin­det, ist das ein „auf Zuruf“-System: man ent­schei­det spon­tan, wer sich um was küm­mert. Das erreicht mit wach­sen­der Kom­ple­xi­tät sei­ne Gren­zen: das Sys­tem, nicht nur die Struk­tur – muss defi­niert wer­den, da nun mit abge­grenz­ten Zustän­dig­kei­ten unter­schied­li­che Auf­fas­sun­gen zum Tra­gen kom­men.

Struk­tur ist das Gerip­pe – Sys­tem ist das zen­tra­le und dezen­tra­le Ner­ven­sys­tem (ver­zei­hen Sie die sim­pli­fi­zie­ren­de Ana­lo­gie)

Das Ner­ven­sys­tem steu­ert die Orga­ne und Mus­keln. Erst dadurch ent­steht Bewe­gung. Ange­trie­ben wird das Sys­tem durch den „Spi­rit“ (DE: Geist, FR: esprit) – die vor­ran­gi­gen Wer­te. Wer­te sind sta­bi­ler als kurz­le­bi­ge, vola­ti­le tsch­ka-tscha­ka-Emo­tio­nen, mit denen viel­leicht ver­sucht wer­den kann, den ursprüng­li­chen Spi­rit einer „Cli­que“ auf­recht zu erhal­ten. Ein defi­nier­tes Füh­rungs­sys­tem gibt den kate­go­ri­schen Rah­men für Füh­rungs­han­deln. Kon­sis­ten­tes Füh­rungs­han­deln bestimmt die Inte­gri­tät der Orga­ni­sa­ti­on („Ganz­heit“ – kein „Hül­len­bruch auf Deck 6“). Kein zwei­er­lei Maß, kein Gerat­sche über …, …

Regeln

Die gere­gel­te Orga­ni­sa­ti­on impli­ziert eine wis­sen­de und kon­trol­lie­ren­de Füh­rungs­kraft. Ihr Pen­dant ist der gehor­sa­me, loya­le Mit­ar­bei­ter, der tut was er soll. Die Orga­ni­sa­ti­on hat den Cha­rak­ter gema­nag­te Orga­ni­sa­ti­on. Die Qua­li­tät der Bezie­hun­gen ähnelt eher einer per­sön­lich unver­bind­li­chen „Gesell­schaft“ von indi­vi­du­ell inter­es­sier­ten Ange­hö­ri­gen.

Wo aber ver­ant­wort­li­ches Han­deln auch von dem sich selbst orga­ni­sie­ren­den und selbst­füh­ren­den Mit­ar­bei­ter erwar­tet wird, kommt die­ser auch mit sei­ner Per­sön­lich­keit ins Spiel. Nun wird der Kon­sens in den wesent­li­chen Wer­ten des Unter­neh­mens zur Grund­la­ge für Enga­ge­ment, Mit­ge­stal­tung, wirk­sa­mer indi­vi­du­el­ler Krea­ti­vi­tät und Co-Krea­ti­vi­tät Aller. Dies sind die Qua­li­tä­ten einer Gemein­schaft, wie sie häu­fig in Team­ent­wick­lungs­ak­ti­vi­tä­ten geför­dert wer­den soll. Bleibt die Team­kul­tur aber auf eine „Insel“ beschränkt, tre­ten bald frus­trie­ren­de Inkon­sis­ten­zen auf.

Bei­des kann nicht ohne Halb­her­zig­keit unter einem Dach exis­tie­ren, ohne dass Wider­sprü­che viru­lent wer­den.

Wer­te – mehr als Wor­te

Wer­te sind die Sinn-geben­de Instanz: Was schät­zen wir hoch ein? Was steht über Ande­rem? Wor­auf legen wir Wert? Wer­te geben Ori­en­tie­rung, Gui­de­line für ver­ant­wor­tungs­be­wuss­tes Ent­schei­den zum Guten des Gan­zen und des Ein­zel­nen. Natür­lich sind Wer­te mehr als Wor­te: die tat­säch­li­chen Wer­te spie­geln sich in den Taten und Ent­schei­dun­gen.

Als Grün­der wis­sen Sie noch, wie es war, mit eini­gen Weni­gen die ers­ten Wun­der zu voll­brin­gen. Ver­trau­ens­vol­le, viel­leicht sogar ein­ge­schwo­re­ne Gemein­schaft. Das haben Sie geschätzt und tun es immer noch. Sie haben selbst erlebt, was krea­ti­ves Poten­zi­al bewir­ken kann. Sie wol­len das nicht weg­re­gu­lie­ren. Die gema­nag­te Gesell­schaft kennt Team nur als funk­tio­na­les nicht als kol­la­bo­ra­ti­ves Prin­zip. Sie aber wol­len kei­ne pptx-Show, kei­ne xlsx-Schein­rea­li­tät, kein Fake. Aber Sie brau­chen mehr Über­ein­stim­mung im Füh­rungs­han­deln.

Also geht es um Fra­gen wie:

  • Wie defi­nie­ren wir unser Füh­rungs­sys­tem ohne zu sche­ma­ti­sche, enge Vor­schrif­ten?
  • Wie erhal­te ich mir die Mög­lich­keit, den Fin­ger direkt auf einen Schwach­punkt zu legen?
  • Wie kön­nen wir die Busi­ness-Intel­li­genz aller nut­zen und Enthu­si­as­mus im Team bewah­ren?
  • Wie krie­ge ich das mit mei­nen Leu­ten hin?

In Teil 3 wer­de ich wei­te­re Klä­run­gen anbie­ten. Wenn Sie es eilig haben mit Dia­log, kom­men Sie zu einem Gespräch, das Sie hier buchen kön­nen (gern ohne Hono­rar).

Über Eckhard Schölzel
Dipl. Psych. (Führungs-, Kooperations- und Kommunikations-Psy.), zertifizierter Werte-Coach (VMI), TMS-Master. Seit 1984 Trainer, Coach, Berater zur Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung; Coach/Trainer für „Lebensbalance“; Seite 1995 Unternehmer E.S.&Partner, Management Development in Internat. Konzernen und Mittelstand. Führungs- und Organisationsentwicklung für technologische Spitzenforschung (THs)