3
Jul
2024

Sta­bi­li­sie­rung beson­ders der IT-(nahen) Teams – für GF/CEO und Füh­rungs­kräf­te

Sta­bi­li­sie­rung der IT-/na­hen Teams folgt inspi­rie­ren­der Füh­rung. Was bedeu­tet das näher betrach­tet?

Dies ist der 3. Teil in mei­ner Qua­t­ro­lo­gie „Erfolg­reich füh­ren zur Digi­ta­li­sie­rung / KI-Inte­gra­ti­on“. Die bei­den ers­ten Bei­trä­ge „MbO rel­oa­ded – Mit Zie­len füh­ren“ und „Inne­re Kon­sis­tenz wah­ren“ fin­den Sie in mei­nen Bei­trä­gen wei­ter unten.

Per­so­nel­le Sta­bi­li­tät in allen Teams wün­schens­wert

Kon­ti­nui­tät bringt immer bes­se­re Ergeb­nis­se. Natür­li­che Fluk­tua­ti­on, Tren­nung wegen Leistung/Verhalten/Passung und Kran­ken­stand brin­gen Oppor­tu­ni­täts­kos­ten und beein­träch­ti­gen die Pro­duk­ti­vi­tät. Beun­ru­hi­gend wird es, wenn es in zen­tra­len Teams unru­hig wird. Die­ser Tage dreht sich mehr als je zuvor um IT und IT-nahe Teams: Digi­ta­li­sie­rung, Inte­gra­ti­on von KI und IT-Sicher­heit. Eine sta­bi­le per­so­nel­le Beset­zung und eine co-krea­ti­ve Situa­ti­on im Team ist hier qua­si „sys­tem­re­le­vant“.

  • IT-Teams befas­sen sich stän­dig mit der Infra­struk­tur. Sie re-/kon­stru­ie­ren Infor­ma­ti­ons­flüs­se. Sie ver­kör­pern das Para­dig­ma des schnel­len Wan­dels: offen für Ver­än­de­rung, Ver­ständ­nis des gesam­ten Sys­tems, aktu­el­le Kom­pe­ten­zen und Erfah­run­gen (tacit know­ledge). Der sub­jek­ti­ve Fak­tor spielt eine bedeu­ten­de Rol­le für Kon­ti­nui­tät.
  • Ähn­lich sind IT-basier­te Pro­duk­te Ergeb­nis krea­ti­ver Adap­ti­on neu­er Mög­lich­kei­ten. Als IT-nahes Team könn­te man Mar­ke­ting ver­ste­hen, wo man IT und Inter­net für inspi­rie­ren­de Kom­mu­ni­ka­ti­on nutzt. Hohe Kon­ti­nui­tät der han­deln­den Per­so­nen ver­bin­det in bei­den Fäl­len die Qua­li­tä­ten frü­he­rer „Pro­duk­te“ mit aktu­el­len Ver­sio­nen und den Sto­ries des Unter­neh­mens.

Bin­dung durch mehr Geld?

Die per­sön­li­che Bin­dung an das Unter­neh­men geht gene­rell zurück. Das rückt die Fra­ge in den Vor­der­grund: Was stärkt die Bin­dung, ohne zu fes­seln? (sie­he mei­nen frü­he­ren Bei­trag) Mehr Geld, wird aus Umfra­gen gemel­det – wirk­lich? Hygie­ne­fak­to­ren vs. Moti­va­to­ren – schon ver­ges­sen? Und ein Team per­formt hoch­pro­duk­tiv, wenn alles stimmt: auf­ga­ben­be­zo­ge­ne und per­sön­li­che Moti­va­to­ren. Und Ja – Ent­loh­nung muss auch stim­men.

Bin­dung ist mehr als Dablei­ben. Mei­ne The­se in Kür­ze: Je mehr die geis­ti­ge Akti­vi­tät der han­deln­den Per­so­nen von vir­tu­el­len Wel­ten bestimmt wird (Inter­net, social media, distance work, …), des­to mehr fin­det etwas wie „Ent­rü­ckung“ von phy­si­scher Rea­li­tät statt. Und Reten­ti­on ist eine sehr phy­si­sche Rea­li­tät: die äußer­li­che und inner­li­che Zuge­hö­rig­keit zu einer Grup­pe mit gemein­sa­men Wer­ten ist eines der Grund­be­dürf­nis­se/­Ba­sis-Wer­te von Men­schen: Sei­nes­glei­chen fin­den. Recrui­ting allein ist damit über­for­dert. Sta­bi­li­sie­rung der IT-/na­hen Teams folgt einer inspi­rie­ren­den Füh­rung im All­tag.

Gene­ra­ti­on Y und Z

… wer­den beson­de­re „vir­tu­el­ler Kom­pe­ten­zen“ zuge­schrie­ben. Eher ist es aber ein Typus: wer sich schon lan­ge gern und gestal­tend in vir­tu­el­len Rea­li­tä­ten bewegt, hat es halt im Blut. Im Ruck­sack kom­men auch eini­ge Per­sön­lich­keits­merk­ma­le mit, für die Verständnis/Toleranz/Respekt und Offen­heit auf­zu­brin­gen ist, damit sich die­ser Typus ver­bin­det und ver­bind­lich wird.

Es geht um Zuge­hö­rig­keit und Selbst­be­stim­mung, psy­cho­lo­gi­sche Sicher­heit am rich­ti­gen Ort und ein Kli­ma, in dem man sich ent­fal­ten kann. Für Teams gilt: mehr auf per­sön­li­che Ver­bin­dung ach­ten und gemein­sam noch­mal in die Team­pha­se Nor­ming schau­en: Wie kann es gemein­sam gut gehen? Wer­te hin­ter­fra­gen oder kla­rer ope­ra­tio­na­li­sie­ren?

Diver­si­tät

Füh­rungs­kräf­te müs­sen sich mit Diver­si­tät befas­sen – nein nicht nur gen­der, XYZ oder mul­ti­kul­ti! Sub­ti­ler: unter­schied­li­che Per­sön­lich­kei­ten auf Ergeb­nis­se hin füh­ren – ein­zeln und als Team. Also mehr inte­gra­tiv wir­ken, mehr sein als ein ziel­ori­en­tier­ter Mana­ger, der vor allem schnel­le Ergeb­nis­se will.

…kein alter Hut

Das The­ma Diversität/Integration ist nicht neu. Schon in den 2000er Jah­ren (Gen XYZ oder Migra­ti­on – kein The­ma) konn­te ich einem IT-Ent­wick­lungs­team mit einem extre­men Diver­si­täts­pro­blem dazu ver­hel­fen, wie­der arbeits­fä­hig zu wer­den: Kon­trä­re per­sön­li­che Merk­ma­le zwi­schen einem „nicht führ­ba­ren“ Soft­ware­ar­chi­tek­ten (Krea­ti­ver Inno­va­tor) und einer nicht ver­setz­ba­ren „Sys­te­ma­ti­schen Umset­ze­rin“ blo­ckier­ten das gesam­te Ent­wick­lungs­team von 16, erwei­tert 64 Mitarbeiter/innen. Mit­tels TMS-Pro­fi­len / Coa­ching und Team-Work­shop konn­ten wir fol­gen­den Wer­ten Raum schaf­fen:

  • Akzeptanz/Diversität
  • Unterstützung/Gemeinschaft
  • Zielerreichung/gemeinsamer Erfolg
  • Grund­über­zeu­gung: Enga­gier­te, selbst­be­wuss­te Mitarbeiter/innen möch­ten Teil eines groß­ar­ti­gen Pro­jek­tes sein.

Die­se Wer­te konn­ten wir aus mei­ner Recher­che ana­ly­tisch bestim­men. Das VMI-Instru­men­ta­ri­um erlaubt, bestehen­de Wer­te prä­zi­se zu mes­sen und zu beto­nen­de Wer­te sys­te­ma­tisch zu bestim­men. Wer sol­che Wer­te in der Füh­rungs­pra­xis fokus­siert, wird sein Team auch heu­te sicher auf die Auf­ga­ben kon­zen­trie­ren und eine co-krea­ti­ve Gemein­schaft for­men. Aber der Pro­zess muss stim­men!

Das besag­te Team war nach kur­zer Zeit wie­der arbeits­fä­hig: Zurück­hal­tung weicht auf in enga­gier­tes Sich­ein­brin­gen – ver­lo­re­nes Ver­trau­en wächst in der ent­spann­te­ren Zusam­men­ar­beit. Nach 6 Mona­ten for­mier­te sich der Kern des Teams (7) sogar eigen­in­itia­tiv als „Inno­va­ti­ons­team 7up“ mit wei­ter­rei­chen­den Per­spek­ti­ven: Inspi­ra­ti­on stär­ker denn je zuvor. Ein para­dig­ma­ti­scher Fall dafür, dass nicht nur Sta­bi­li­sie­rung der IT-/na­hen Teams einer inspi­rie­ren­den Füh­rung folgt, son­dern sogar ein vor­her uner­war­te­tes Poten­zi­al sich ent­fal­ten kann.

Wie sehen Sie das? Was beob­ach­ten Sie in Ihrem Unter­neh­men? Bespre­chen Sie Ihre kon­kre­ten Fra­gen bei einer “Tea-time” mit mir: 25 Minu­ten via Zoom nur für Sie!

Über Eckhard Schölzel
Dipl. Psych. (Führungs-, Kooperations- und Kommunikations-Psy.), zertifizierter Werte-Coach (VMI), TMS-Master. Seit 1984 Trainer, Coach, Berater zur Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung; Coach/Trainer für „Lebensbalance“; Seite 1995 Unternehmer E.S.&Partner, Management Development in Internat. Konzernen und Mittelstand. Führungs- und Organisationsentwicklung für technologische Spitzenforschung (THs)