Worauf müssen sich Geschäftsführung und Führungskräfte einstellen, wenn sie den Anforderungen an Mitarbeiterführung bei Digitalisierung und Einführung von KI gerecht werden wollen?
KI kommt? Nein sie ist schon da und wird immer mehr in Prozesse implementiert. Damit geht die Digitalisierung in die nächste Runde : Integration von KI in Kern- und Serviceprozesse. Die Frage ist nur noch: wer wird das am schnellsten gut machen? „Gut“ impliziert aber mehr als technische Aspekte: Faktor M!
Mit den neuen Qualitäten de Digitalisierung verändert sich auch das Profil des „richtigen Mitarbeiters“: IT-Kompetenzen sind in gewaltigem Ausmaß gefragt, um KI in Produkte, in Marketing, Kundenservice und in Recruiting zu integrieren. Alles ruft nach Generation Y und Z.
Zugleich schwindet die Bindungsbereitschaft jüngerer Mitarbeiter/innen: sie haben ihre eigenen Vorstellungen von einer akzeptablen Stelle und sind eher wechselbereit als ältere Mitarbeiter/innen.
Was bedeutet das für die Mitarbeiterführung? Worauf achten?
Was anpassen, um die Integrität (kein „Hüllenbruch auf Deck 6“) der Belegschaft zu wahren? Bedroht wird diese Integrität durch latente Unzufriedenheit und steigende Wechselbereitschaft: ungewollte Fluktuation. Die wesentlichen Faktoren im Überblick:
Auf Teamleiter-Ebene
- Ein Teamleiter, der alle Details kennen und am besten können will, wird die Aufgaben der Mitarbeiterführung vernachlässigen. (2) Adäquate adaptive Führung entsprechend individueller Delegationsreife und persönlicher Besonderheiten
- Das (1) Führen mit Zielen wird besonders von jüngeren Generationen erwartet. Immer wichtiger wird dabei ein wirklicher Dialog zur Zielvereinbarung sein und vertrauensbasierte, kollaborative Formen der Kontrolle.
- Integration jüngerer Mitarbeiter/innen mit ihren besonderen Bedürfnissen und Werten
- Auflösung potenzieller Konflikte, bevor sie sich manifestieren: Mitarbeiter/innen verschiedener Generationen (X, Y und Z) sowie unterschiedlicher kultureller Herkünfte haben ganz unterschiedliche „Selbstverständlichkeiten“, die überraschend aufeinanderprallen können.
Auf Unternehmensebene
- Führen mit Zielen, um zermürbendes und demotivierendes Mikromanagement zu vermeiden. Wiederholen, begründen und erklären Sie diese Ziele mehr und öfter, als Sie vielleicht für nötig halten. Ermutigen Sie dazu, Gedanken und Bedenken zu äußern.
- Entsprechend adaptive Führung, die sich auf Ihre Führungskräfte richtet. Zu früh glauben Führungskräfte, alles richtig zu machen. Fachlich: vielleicht / Menschenführung: immer ein Fragezeichen wert.
Die innere Konsistenz der Mitarbeiterführung fördern: Führung muss überall gleich verstanden werden. Unternehmenswerte haben ist nett, sie müssen aber gelebt werden, sonst schwindet Glaubwürdigkeit. Plakative Werteworte wenden sich dann gegen Sie.
- Worauf legen Sie als GF wert, weil es wichtig für das Unternehmen ist?
- Stabilisierung der IT-nahen Teams: Entwicklung, IT selbst und diejenigen Teams, die von Digitalisierung/KI besonders betroffen sind. Zu viel Druck macht leicht blind für Vorsignale. Überraschende Fluktuation brauchen Sie am allerwenigsten!
In den folgenden Teilen werde ich genauer auf diese 4 Faktoren eingehen – jeden Montag eine weitere Folge.