3
Apr
2025

Mana­ger­mo­de – Foun­der­mo­de (Teil 5)

Mana­ger­mo­de > Foun­der­mo­de

Mana­ger­mo­de bezeich­net den Füh­rungs­stil, der in der Ent­wick­lung eines Grün­der-Unter­neh­mens vom Start­up zum ska­lie­ren­den, Erfolg stei­gern­den Unter­neh­men mehr und mehr gebraucht wird. Die visio­när-getrie­be­ne Grün­der­kul­tur (Krea­ti­vi­tät, Risi­ko­be­reit­schaft, schnel­le Ent­schei­dun­gen) braucht nun auch struk­tu­rier­te­re, pro­zess­ori­en­tier­te Kom­po­nen­ten, die Ska­lier­bar­keit und Effi­zi­enz stär­ker beto­nen. Kurz: der Mana­ger­mo­de sorgt für Ska­lie­rung.

Foun­der­mo­de und Mana­ger­mo­de kön­nen auch in 1 Per­son prä­sent sein. Dies wird als (wün­schens­wer­te) „Ambi­dex­trie“ dis­ku­tiert. Aus­ge­wo­gen wird es aber nicht sein kön­nen, da Jeder indi­vi­du­el­le Prä­fe­ren­zen und Wer­te­prio­ri­tä­ten hat. Bei­de Modi erschei­nen hier als inter­ner Kon­flikt. Sinn­voll ist, sie als kom­ple­men­tär zu begrei­fen. Erst recht, wenn die bei­den Modi in meh­re­ren Betei­lig­ten reprä­sen­tiert sind: Egos neh­men es leicht per­sön­lich.

Mög­li­che Kon­flikt­punk­te sind dann:

    • Der Foun­der sieht neue Chan­cen und will unor­tho­do­xe Wege gehen, der Mana­ger bewer­tet Risi­ken und bremst.
    • Grün­der bevor­zu­gen oft schnel­le Ent­schei­dun­gen, Mana­ger ver­lan­gen nach fun­dier­ten Daten und Ana­ly­sen.
    • Start­ups leben von einer krea­ti­ven und dyna­mi­schen Kul­tur, wäh­rend der Mana­ger­mo­de auf Sta­bi­li­tät und Sach­lich­keit setzt.

Wäh­rend der Foun­der­mo­de durch Visi­on und schnel­le Ent­schei­dun­gen geprägt ist, bringt der Mana­ger­mo­de Struk­tur und Sta­bi­li­tät ein. Bei­de Modi sind in unter­schied­li­chen Pha­sen eines Unter­neh­mens ver­schie­den vor­ran­gig:

  • Frü­he Pha­se: Der Foun­der­mo­de domi­niert, da schnel­le Anpas­sun­gen, Pio­nier­geist und visio­nä­res Den­ken ent­schei­dend sind.
  • Ska­lie­rungs­pha­se: Der Mana­ger­mo­de wird wich­ti­ger, um Pro­zes­se zu stan­dar­di­sie­ren und das Wachs­tum zu unter­stüt­zen.

Die Her­aus­for­de­rung besteht dar­in, bei­de Modi zu inte­grie­ren („Balan­cie­ren“ wür­de das Bild von 2 Gegen­po­len ver­mit­teln). Nur eine gelun­ge­ne Inte­gra­ti­on ermög­licht, situa­tiv auch auf Anfor­de­run­gen zu reagie­ren, die „in der aktu­el­len Pha­se“ nicht erwar­tet wur­den, z.B. wenn sich die ursprüng­li­che Gemein­schaft­lich­keit in der küh­le­ren, gema­nag­ten Atmo­sphä­re auf­löst. So könn­te man die Visi­on des Unter­neh­mens auch in dem, was real geschieht, bewah­ren als auch ope­ra­ti­ve Exzel­lenz errei­chen.

Was ist nun mit dem Mana­ger­mo­de? Wel­che Stär­ken bringt er ein? Danach:

  • sei­ne Limi­ta­tio­nen und wie man sie über­win­den kann,
  • wie er sich zu einem Grün­der im Foun­der­mo­de ver­hal­ten soll­te.

Stär­ken des Mana­ger­mo­des

Start­ups, die in die Ska­lie­rungs­pha­se ein­tre­ten, benö­ti­gen kla­re Struk­tu­ren und effi­zi­en­te Pro­zes­se. Der Mana­ger­mo­de sorgt für Ska­lie­rung – sei­ne Stär­ken:

  • Struk­tur und Effek­ti­vi­tät: Der Mana­ger­mo­de sorgt für kla­re Pro­zes­se, Sys­te­me und Ver­ant­wort­lich­kei­ten, die gro­ße Bedeu­tung für die Ska­lie­rung eines Unter­neh­mens haben. Sys­te­me und Teams wer­den so auf­ge­baut, dass Wachs­tum nicht von ein­zel­nen Per­so­nen abhängt.
  • Pla­nung: Ent­schei­dun­gen basie­ren auf Daten und stra­te­gi­schen Über­le­gun­gen. Sie wer­den weni­ger impul­siv getrof­fen.
  • Risi­ko­mi­ni­mie­rung: Risi­ken wer­den sys­te­ma­tisch bewer­tet und durch bewuss­te Kon­trol­le mini­miert.
  • Effi­zi­enz­stei­ge­rung: Durch Zie­le und deren Moni­to­ring sorgt der Mana­ger­mo­de für eine wirt­schaft­li­che Res­sour­cen­nut­zung.
  • Kon­sis­tenz: Stan­dar­di­sier­te Abläu­fe sor­gen für vor­her­seh­ba­re Ergeb­nis­se und eine gleich­blei­ben­de Qua­li­tät.

Limi­ta­tio­nen des Mana­ger­mo­des

  • Man­gel an Agi­li­tät: Die Prä­fe­renz für Stan­dar­di­sie­rung kann die Fle­xi­bi­li­tät ein­schrän­ken und die Anpas­sungs­fä­hig­keit an schnel­le Markt­ver­än­de­run­gen oder unvor­her­ge­se­he­ne Her­aus­for­de­run­gen erschwe­ren.
  • Mana­ger kon­zen­trie­ren sich oft auf ope­ra­ti­ve Zie­le und bevor­zu­gen Plan und Struk­tu­ren, was die lang­fris­ti­ge Visi­on beein­träch­ti­gen kann.
  • Risi­ko­aver­si­on: Mana­ger nei­gen dazu, bestehen­de Sys­te­me zu opti­mie­ren, statt radi­kal neue Wege zu gehen. Krea­ti­ve Lösun­gen ent­ste­hen oft jen­seits von Stan­dard­pro­zes­sen.
  • Feh­len­de unter­neh­me­ri­sche Intui­ti­on: Zah­len und Daten bestim­men Ent­schei­dun­gen, was den Sinn für visio­nä­re Ent­wick­lun­gen schwä­chen kann. Unsi­cher­hei­ten wer­den prag­ma­tisch eher aus­ge­blen­det.
  • Begrenz­te emo­tio­na­le Intel­li­genz: Der Mana­ger­mo­de ist oft stark sach­ori­en­tiert und weni­ger empa­thisch und wert­schät­zend. Er ver­steht sich eher als Funk­ti­on in einer Gesell­schaft, denn als Trei­ber in einer Gemein­schaft.
  • Ener­gie­ver­lust: Der Mana­ger­mo­de kann für Ande­re, für die – Foun­der-min­ded – Visi­on, Lei­den­schaft und Pio­nier­geist wich­tig sind, ermü­dend wir­ken.

Wie die Limi­ta­tio­nen des Mana­ger­mo­des über­win­den?

Was kann ein Mana­ger selbst tun?

Orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men fol­gen einem „geräu­mi­ge­ren“ Mind­set. Also in den Spie­gel schau­en, sich ein­las­sen und for­mel­len Insi­gni­en weni­ger Bedeu­tung bei­mes­sen. Sich befas­sen mit Klas­si­kern der Füh­rungs­leh­re, nicht nur mit moder­nen, tech­ni­schen Aspek­ten der Ergeb­nis­er­zie­lung. Kom­plet­ter wer­den – einen geeig­ne­ten Coach nut­zen:

  • Visi­on und Kern­wer­te beher­zi­gen: Mana­ger soll­ten die Unter­neh­mens­vi­si­on und die Kern­wer­te nicht nur beja­hen, son­dern auch bewusst und emo­tio­nal mit­tra­gen. Dar­aus wird fol­gen, dass die­se Grund­pfei­ler der Orga­ni­sa­ti­on auch in die Ope­ra­ti­ve ein­flie­ßen, statt in ihr zu ersti­cken.
  • Koope­ra­ti­on mit Grün­dern: Ver­ste­hen, dass unter­neh­me­ri­sche Intui­ti­on bei Ent­schei­dun­gen eine Rol­le spielt. Durch regel­mä­ßi­ge Abstim­mun­gen mit dem Grün­der, Trans­pa­renz und Zuver­läs­sig­keit kann der Mana­ger Miss­ver­ständ­nis­se auf­lö­sen, das Ver­trau­en des Grün­ders gewin­ne, und die Zusam­men­ar­beit stär­ken.
  • Offen­heit für Ideen Ande­rer und den sub­jek­ti­ven und zwi­schen­mensch­li­chen Dyna­mi­ken mehr Auf­merk­sam­keit wid­men, um Moti­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät im Unter­neh­men zu erhal­ten.
  • Agi­le Metho­den adap­tie­ren: Fle­xi­bi­li­tät in Ent­schei­dungs­pro­zes­sen zulas­sen und ite­ra­ti­ve Pro­zes­se (z.B. Scrum) inte­grie­ren.

Foun­der und Mana­ger

  • Foun­der und Mana­ger soll­ten bei­de Modi als kom­ple­men­tär begrei­fen, um sowohl ope­ra­ti­ve Effi­zi­enz als auch visio­nä­re Füh­rung zu gewähr­leis­ten. Regel­mä­ßi­ge “Foun­der-Talks” oder Inno­va­ti­ons­sprints kön­nen einem Ersti­cken im All­tag ent­ge­gen­wir­ken.
  • Star­ke Teams auf­bau­en: Die Ein­stel­lung von Füh­rungs­kräf­ten, die sowohl stra­te­gisch, ope­ra­tiv und emo­tio­nal intel­li­gent han­deln kön­nen, hilft über Limi­ta­tio­nen des Mana­ger­mo­des hin­weg.
  • Fokus auf Inno­va­ti­on: Regel­mä­ßi­ge Inno­va­ti­ons­work­shops und stra­te­gi­sche Mee­tings kön­nen hel­fen, krea­ti­ve Ener­gie im Unter­neh­men auf­recht­zu­er­hal­ten.
  • Lern­kul­tur eta­blie­ren: Nicht nur Best Prac­ti­ces bewah­ren, son­dern auch Expe­ri­men­te und ite­ra­ti­ve Ent­wick­lun­gen zulas­sen.

Die Stoff­samm­lung zu die­sem Bei­trag wur­de mit Hil­fe von drei Lar­ge Lan­guage Models betrie­ben: ChatGPT, Deep­Seek, Copi­lot. Die Ant­wor­ten der drei Model­le sind grob ähn­lich, in Nuan­cen aber zei­gen sich Unter­schie­de.

Ins­ge­samt grei­fen die Model­le nur auf bereits „Geschrie­be­nes“ zurück: Es erscheint „alles nicht neu / repli­ziert“. Aber Spra­che ist nicht die Rea­li­tät – so wie die Kar­te nicht die Land­schaft ist. Je mehr Wör­ter man zulässt, des­to mehr Red­un­danz erhält man.

Mei­ne Leis­tung besteht in einer Inte­gra­ti­on der drei Ant­wor­ten, d.h. Sor­tie­rung, Kür­zung und Ergän­zung um das nicht öffent­lich zugäng­li­che, geschütz­te Bera­ter­wis­sen.

Dar­aus emp­feh­le ich, bei wich­ti­gen The­men meh­re­re KIs zu befra­gen und danach mit einem Exper­ten über Ihre kon­kre­te Land­schaft zu spre­chen. Ein Gespräch mit mir kön­nen Sie hier buchen (gern ohne Hono­rar – wenn es für uns Bei­de passt, sehen wir wei­ter).

Über Eckhard Schölzel
Dipl. Psych. (Führungs-, Kooperations- und Kommunikations-Psy.), zertifizierter Werte-Coach (VMI), TMS-Master. Seit 1984 Trainer, Coach, Berater zur Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung; Coach/Trainer für „Lebensbalance“; Seite 1995 Unternehmer E.S.&Partner, Management Development in Internat. Konzernen und Mittelstand. Führungs- und Organisationsentwicklung für technologische Spitzenforschung (THs)