War das ein wunderbares Beispiel für die Power von Teamgeist!
Das Team der Schweiz schickt die französische Equipe nach Hause. 10€ gewettet? Gratuliere! 400€ gewonnen!
Was geschieht danach?
- Das Team der Schweiz feiert als Team. Schon auf dem Platz zeigt sich nach dem Abpfiff, was Miteinanderfreude bedeutet: Nähe, Umarmung, Ausdruck aller Emotionen. Man genießt sich nach insgesamt 3 Stunden gemeinsamer Schwerstarbeit.
- Die Franzosen verlassen den Platz mit Gesichtern individuellen Entsetzens, Frustration, Unverständnis. Die besseren Einzelspieler unterliegen dem stärkeren Team. Am Ende auf magische Weise auch im individuellen Schütze-Torhüter-Duell. Wie war das möglich? Was ist hier geschehen?
Das Spiel ist ausführlich kommentiert worden. Hier nur essenziell und teampsychologisch: Selbstgefällige französische Superstars warten behäbig auf die eine geniale Situation. Sie brauchen ja auch nur Eine. Was aber kommt, ist der erste Gegentreffer. Ups! Naja, ist ja noch viel Zeit. Dann ein Elfmeter, aber nicht verwandelt: Hat der Schütze es auch nicht fassen können: 2:0 gegen den Weltmeister?
Jetzt zeigen die Franzosen ihre Kapazität
Sie Franzosen schalten den Turbo ein und zeigen, was sie drauf haben. 2 Tore mit Elan und technischer Brillianz. Die Schweizer konsterniert – bald aber wieder erwachend. Aber noch ein Rückschlag: Pogba zaubert einen unhaltbaren Schuss zum 3:1. Er posiert anschließend in der Mega-CR7-Pose des wirklichen Fußballgottes. “Na, das haben wir im Sack – wie erwartet”. Vive la Selbstherrlichkeit.
Aber die Schweizer suchen mit frischen Kräften ihre Chance und finden sie. Ausgleich in letzter Minute. Jetzt hängen die Big-Profis des Weltmeisters wieder durch. Auch in der Verlängerung kein Tor mehr. Unübersehbar auch die Wirkung des Teamleaders Granit Xhaka: Nur die Schweizer stehen im Kreis zusammen, bevor es wieder losgeht. Und er powert seinen Mannschaftskollegen den Glauben an die eigene Chance und Zuversicht in die erschöpften Körper wie ein Donnervogel.
Bravo
und vielen Dank an Euch Schweizer. Ihr habt uns gezeigt, wie gewinnen geht: Never ever give up! Glaub an Deine Chance! Erstarre nicht vor Goliath, sondern begreife seine Schwächen und mach Dein Spiel!
Und wir? Wir durften endlich wieder Fußball erleben! Fasziniert aus dem Wechselspiel von exzellentem Spiel und begeisterten Zuschauern. Wir leiden mit, feuern an und geben Kraft. Schauen wir hier nur zu? Was können wir für unser eigenes Zusammenwirken mit höchsten Erfolgsaussichten lernen?
Und die Deutschen?
Heute hab ich mich auch vom Spiel der deutschen Mannschaft erholt. Man kann eben nicht gewinnen, wenn man vor allem ans Ausscheiden denkt und jeden Fehler vermeiden will. Genau das passiert dann eben. Hallo Medien, Ihr lebt von angsterfüllenden Szenarios! Think! Das Schweizer Team ist mit Negativität einfach anders umgegangen: zutiefst ignorieren und es allen zeigen.
Und noch eins – nicht nur wegen der political correctness: Die Schweizer Mannschaft lebt Multikulti. Nicht die individuelle Klasse getrübt durch Selbstgefälligkeit, zu der wir westlichen Kulturen neigen, bringt die erwarteten Ergebnisse: Diese Mannschaft samt Trainer ist ein Schmelztiegel verschiedener Provenienzen, wo ungesättigter mitreißender Erfolgswille bei einigen wohl epigenetisch drinsteckt. Kein Platz für Selbstgefälligkeit, Starallüren und übergroßes Ego. Ein Paradigma für unsere Zeit!
Eckhard Schölzel
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